(job) „100 Jahre SV Freistett“ lautet das Motto der Sonderaustellung im Rheinauer Museum für Rheinschiffahrt und Heimatkunde, die am Montagabend offiziell eröffnet wurde. Dem Besucher bietet die beeindruckende Ausstellung interessante Einblicke in die wechselvolle und erfolgreiche Vereinsgeschichte des Freistetter Traditionsvereins und reflektiert dabei auch gleichzeitig etliche Facetten aus der Heimatgeschichte des Hanauerlandes. Erfreut zeigte sich Stefan Hagemeister, Vorsitzender des Museumsvereins, über die Tatsache, dass man die Ausstellung doch noch zum Ende des Jubiläumsjahres des Vereins, realisieren konnte. „ Es war lange ungewiss, auch wegen der Pandemie, ob die Ausstellung überhaupt möglich ist und ich bin nun froh, dass es trotzdem geschafft wurde“, freute sich der Vorsitzende des Museumsvereins. Gleichzeitig betonte Hagemeister, dass die weitere Entwicklung hinsichtlich der Öffnungszeiten abzuwarten bleibt, da wegen der steigenden Infektionszahlen auch die erneute Schließung von Museen möglich sei. Bürgermeister Michael Welsche, in jüngeren Jahren selbst erfolgreich aktiv beim SVF, zeigte sich beeindruckt von der Vielfältigkeit, die die Ausstellung bietet und dankte den Beteiligten aus den Reihen des SV Freistett für ihr Engagement in Sachen Sonderausstellung. „Die Ausstellung dokumentiert in beeindruckender Weise, die Vielfältigkeit des Vereinslebens über viele Jahrzehnte hinweg, von dem auch ich positiv profitiert habe und das mich mit geprägt hat“, so der Bürgermeister. Gleichzeitig gratulierte er dem SV Freistett, vertreten durch den Vorsitzenden Heiko Ross, zum 100. Jubiläum und sprach die Hoffnung aus, dass im kommenden Jahr die geplanten Jubiläumsveranstaltungen nachgeholt werden können. SVF-Vorsitzender Heiko Ross dankte dem Museumsverein für die gute Zusammenarbeit bei der Gestaltung der Sonderausstellung und der Stadtverwaltung für die entsprechende Unterstützung. Ein besonderes Lob ging dabei auch an Edwin Glaser und Fritz Durban, die in akribischer Arbeit die Exponate für die Ausstellung gesichtet, zusammengestellt und schließlich im Ausstellungsraum übersichtlich platziert haben. Zu den Exponaten gehören in erster Linie zahlreiche Fotos aus der Vereinsgeschichte, die ab dem Gründungsjahr 1921, die Vereinsaktivitäten in Abschnitten von jeweils 25 Jahren, dokumentieren. So etwa Vereinsfeste, Ausflüge, Sportveranstaltungen, Zeltlager oder sonstige Aktivitäten der einzelnen Abteilungen des SV Freistett. Dabei wird deutlich, dass der SV Freistett stets ein breites Angebot an sportlicher Betätigung für alle Altersklassen geboten hat, auch über die Ortsgrenzen hinaus. Ergänzt wird das umfangreiche Fotomaterial durch eine Bilderschau, die per TV-Bildschirm präsentiert wird. Daneben wird den Besuchern eine Vielzahl von weiteren Exponaten, wie diverse Spielertrikots verschiedenster Epochen, aber auch Urkunden und Mitgliedsausweise, etwa aus den Anfängen des Vereins, Plaketten und Medaillen oder schriftliche Aufzeichnungen aus der Vereinsverwaltung, präsentiert. Darunter etwa auch eine Siegermedaille von den Hanauer-Kampfspielen aus dem Jahr 1931. Nicht zu übersehen auch ein „Bayrischer Löwe“ aus Metallguss, ein Gastgeschenk vom Münchner Traditionsverein 1860, anlässliche eines Junioren-Fußballturniers aus dem Jahr 1961. „Begonnen hat es mit der Idee und der Vorbereitung der Ausstellung Anfang des Jahres 2019, wo auch das Team zur Erstellung der Vereinschronik ins Leben gerufen wurde“, berichtet Edwin Glaser, der zusammen mit Fritz Durban und weiteren Mitstreitern die Vereinshistorie in dieser Sonderausstellung beeindruckend in Szene gesetzt hat. „Dabei wird sich so mancher Besucher*in an seine Aktivitäten beim SV Freistett erinnern und sich vielleicht auf dem ein oder anderen Foto wiederfinden“, so Edwin Glaser. Etwa Waldemar Seifried, langjähriger Waldhorn-Wirt und in jungen Jahren zunächst als erfolgreicher Athlet der TG Esslingen, bei den damaligen Hanauerkampfspielen in Freistett, am Start. Immer ganz oben auf dem Siegerpodest hatte der „Schnelle Schwabe“ scheinbar auch den besten Überblick und „entdeckte“ dabei offensichtlich auch seine spätere Frau Bärbel, eine echte Freistetterin. So blieb der Schwabe dann im schönen Hanauerland „hängen“ und geschadet hat es ihm nicht, ganz im Gegenteil. „Solche und andere „Erfolgsgeschichten“ dokumentiert die Sonderausstellung der Vereinshistorie des SV Freistett und beweist einmal mehr wie der Vereinssport allgemein, mit seiner Vielseitigkeit, die Menschen zusammenführt, sozialisiert und Generationen übergreifend prägt“, so der einhellige Tenor der Initiatoren. Zu sehen ist die Sonderausstellung zum 100. Jubiläum des SV Freistett bis auf weiteres während der Museumsöffnungszeiten, sonntags von 14-17 Uhr, es gelten die jeweils aktuellen Pandemiebedingungen.